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Kläranlage bekommt Geröllfang

AZV Döbeln-Jahnatal investiert rund 320.000 Euro / Reinigungsprozess auf der Kläranlage Döbeln-Masten soll durch das neue Bauwerk entlastet werden

Selten hat sich Michael Schütze so sehr gewünscht, dass es trocken bleibt. „Für diese Baustelle wäre das sehr wichtig“, sagt der Projektleiter bei der Veolia Wasser Deutschland GmbH in Döbeln. Er betreut den Bau eines Geröllfangs auf der Kläranlage Döbeln-Masten. Noch vor Pfingsten soll es losgehen. Der Abwasserzweckverband Döbeln-Jahnatal investiert hier rund 320.000 Euro.

Der Geröllfang wird am Zulauf der Kläranlage in den Kanal eingesetzt. Hier kommt das gesamte Abwasser der Stadt an. Und das wird auch in der Bauphase so sein. „Wir können den Zulauf nicht einfach stoppen. Das funktioniert nicht. Wir müssen sicherstellen, dass das Abwasser trotz Baustelle auf der Kläranlage ankommt und dort gereinigt werden kann“, schildert der für diese Investition zuständige Veolia-Projektleiter.

Zu diesem Zweck wird ein mindestens 30 Meter langer Bypass gebaut, so dass das ankommende Abwasser an der Baustelle vorbeigeleitet werden kann. Einen großen Vorteil sieht Michael Schütze in der Tatsache, dass es vor dem Zulauf der Kläranlage ein Regenüberlaufbecken mit circa 2000 Kubikmetern Fassungsvermögen gibt – eine Art Puffer, falls es doch regnen sollte und mehr Abwasser ankommt, als der Bypass aufnehmen kann.

Herausfordernd dürfte auch die Baumaßnahme selbst werden. Immerhin wird der Geröllfang aus Stahlbeton fünfeinhalb Meter tief eingebaut. Die Seitenkanten des Bauteils sind 2,50 mal 2,15 Meter. „Wir haben hier eine relativ hohen Grundwasserspiegel. Ohne Wasserhaltung können wir in dieser Tiefe deshalb nicht bauen“, erläutert Michael Schütze. Es werden also neben dem Aushub für den Geröllfang zwei Brunnen gebohrt, die zwischenzeitlich dafür sorgen, dass die Baustelle möglichst trocken bleibt.

Der Geröllfang soll den Reinigungsprozess des Abwassers auf der Kläranlage insgesamt erleichtern, indem zum Beispiel Steine, die über Straßeneinläufe in die Kanalisation gelangen, im Vorfeld herausgespült und abgefangen werden. „Damit wird die gesamte mechanische Reinigung, vor allem der Rechen, künftig deutlich weniger beansprucht“, weiß der Projektleiter. Das neue Bauwerk funktioniert wie eine Art Absetzschacht, in dem sich anorganische Bestandteile des Abwassers wie Sand, Kies und Steine ablagern. Über einen fest installierten Säulendrehkran wird der Schacht regelmäßig geleert. Wie oft das notwendig sein wird, könne man im Vorfeld nicht abschätzen. „Das wird die Erfahrung zeigen“, sagt Michael Schütze. Und zudem sei es witterungsabhängig, wie viel Geröll letztlich ankommt.