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Gesplittete Entgelte ab 2019

Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes Döbeln-Jahnatal beschließt die neuen Entgelte sowie den Wirtschaftsplan für das kommende Jahr

Die Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes (AZV) Döbeln-Jahnatal hat die neuen Entgelte für die Schmutzwasserentsorgung und für die Ableitung des Niederschlagswassers beschlossen. Die Veränderungen werden zum 1. Januar 2019 wirksam. Außerdem befassten sich die Bürgermeister der im AZV organisierten Städte und Gemeinden am Montag, dem 19. November 2018, in Großweitzschen mit dem Wirtschafts- und dem Investitionsplan für das kommende Jahr.

Entgelte

Die neuen Entgelte sind für den Zeitraum 2019 bis 2022 kalkuliert. Der Mengenpreis für die Schmutzwasserentsorgung im Verbandsgebiet Döbeln-Jahnatal sinkt von 2,05 auf 1,76 Euro je Kubikmeter. Nachdem die Rechtsaufsicht beim Landkreis Mittelsachsen den AZV aufgefordert hatte, ab 2019 die Entgelte für die Schmutz- und Niederschlagswasserentsorgung zu splitten, setzt der AZV diesen Schritt nun um und führt ein Niederschlagswasserentgelt ein. Der Kunde zahlt künftig für die Ableitung des Niederschlagswassers 30 Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche auf seinem Grundstück.
Im Dezember 2016 hatte die Verbandsversammlung den Beschluss gefasst, die Entgelte getrennt zu berechnen und damit den Forderungen aus dem Sächsischen Kommunalabgabengesetz nachzukommen.
Das Niederschlagsentgelt wird dort fällig, wo Niederschläge von Dächern, Hofeinfahrten oder Wegen auf privaten Grundstücken in den öffentlichen Kanal eingeleitet werden. Wo dies nicht der Fall ist, wird das Entgelt auch nicht erhoben, sondern nur für die Ableitung des anfallenden Schmutzwassers.
Im Auftrag des AZV Döbeln-Jahnatal kümmerte sich die OEWA Wasser und Abwasser GmbH als dessen Betriebsführer zunächst um die aufwendige Erfassung und Aufbereitung der Grundstücksdaten. Die Kunden des AZV wurden aufgefordert, einen Selbstauskunftsbogen auszufüllen. Auf Basis der gesammelten Daten wurde schließlich das Entgelt kalkuliert.

Investitionen

2019 plant der AZV Döbeln-Jahnatal Investitionen von rund 6,5 Millionen Euro. Schwerpunktmäßig sind folgende Maßnahmen geplant:
Maßnahmen aus der Generalentwässerungsplanung

  • Döbeln, Eisenbahnstraße
    Döbeln, Klostergärten
    Schillerstraße, 2. Muldequerung, Regenüberlauf „Krankenhaus“ Sörmitzer Straße
    Straße des Friedens, Regenüberlauf

Maßnahmen im Zusammenhang mit Straßenbau

  • Döbeln, Käthe-Kollwitz-Straße, 2. BA
    Döbeln, Nordstraße
    Döbeln OT Keuern, Ortsnetz, 1. BA
    Döbeln OT Schallhausen, Bergring
    Ostrau OT Delmschütz, Delmschützer Straße

Maßnahmen aufgrund des Kanalnetzzustandes

  • Döbeln, Brunnengasse
    Döbeln, Roßweiner Straße
    Döbeln OT Präbschütz, Zur Jahnaquelle
    Döbeln OT Zschackwitz, westl. Zschackwitz
    Großweitzschen OT Westewitz, Bahnhofsweg
    Ostrau OT Merschütz, Merschützer Straße
    Ostrau OT Noschkowitz

Wirtschaftsplan

Im Erfolgsplan für 2019 weist der AZV Döbeln-Jahnatal bei Aufwendungen von knapp 6,2 Millionen Euro einen Jahresgewinn von rund 470.000 Euro aus.
Der Gesamtbetrag der Kredite beläuft sich auf knapp 2,25 Millionen Euro.

Weitere Aktivitäten des AZV Döbeln-Jahnatal

Zwischenfall im Gewerbegebiet Fuchsloch vom Oktober 2018:

Nach mehreren Probeentnahmen und -auswertungen ist die kontaminierte Oberfläche des Regenrückhaltebeckens in Absprache mit der Unteren Wasserbehörde durch eine Fachfirma abgesaugt worden. Circa 20 Kubikmeter Teichwasser wurden entsorgt. Mit Hilfe einer mobilen Pumpe entleerte die OEWA im Auftrag des AZV Döbeln-Jahnatal den gesamten Beckeninhalt in die Abwasserkanalisation. Nachdem ein erhöhter Fischbesatz im Regenrückhaltebecken festgestellt wurde, ist der gesamte Fischbestand mit Unterstützung des Angelverbandes Leipzig fachgerecht abgefischt und der Tierverwertung übergeben worden. Die OEWA wird das Becken zeitnah vom Schlamm befreien und es anschließend wieder in Betrieb nehmen.

Dank der schnellen Reaktion und einer konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten ist es gelungen, weitreichende Schäden für die Umwelt und die Bürger zu vermeiden.

Sörmitz:

Die Hochwasserschutz-Mauer verhindert das Abfließen des Niederschlagswassers über die Uferböschung in die Flutmulde. Gerade bei Starkregen läuft das Gebiet in Sörmitz, im Bereich der Mulde vor der Mauer zum Fluss, schnell mit Wasser voll. Das führt zu Überschwemmungen anliegender Keller.

Gemeinsam initiierten Landestalsperrenverwaltung (LTV), AZV Döbeln-Jahnatal und OEWA Wasser und Abwasser GmbH bauliche Maßnahmen, um den besseren Abfluss des Niederschlagswassers zu ermöglichen. Es wurde durch die LTV ein zusätzlicher Straßenablauf in Höhe des Straßenbordes in die Mischwasserentlastungsleitung errichtet.

Des weiteren ließ der AZV Straßeneinläufe in der Entwässerungsrinne vor der Brunnengasse 5 mit Anbindung an die Straßenentwässerungsleitung in „Am Mühlgraben“ errichten. Das dient der zusätzlichen Ableitung des Oberflächenwassers in Richtung eines weiteren Auslaufes in die Mulde – unabhängig vom Mischwassersystem.