24h-Notfall-Nummer: 0800 9356702

Filter gegen üble Gerüche

Umbauten am Abwasserpumpwerk an der Feuerwache und der Kläranlage in Zschaitz kurz vor dem Abschluss / Luft wird gereinigt / AZV Döbeln-Jahnatal investiert 50.000 Euro

Seit die Lockerungen in der Corona-Pandemie es zulassen, sind auch die Arbeiten am Abwasserpumpwerk nahe der Feuerwehrwache und auf der Kläranlage in Zschaitz (Gemeinde Zschaitz-Ottewig) wieder aufgenommen worden – und stehen nun kurz vor dem Abschluss, wie Martin Lehmann, Vorarbeiter bei der Veolia Wasser Deutschland GmbH in Döbeln, informiert. “Wir installieren dort jeweils einen speziellen Abluftfilter, um mögliche Geruchsbelästigungen einschränken zu können”, erläutert er.

Im vergangenen Jahr hatte es vermehrt Beschwerden von Anwohnern gegeben, die sich durch üble Gerüche belästigt fühlten. Daraufhin nahmen sich der Abwasserzweckverband (AZV) Döbeln-Jahnatal und sein Betriebsführer Veolia der Sache an und veranlassten wenig später umfangreiche Tests. Die wichtigste Botschaft lautete: Die im Jahr 2016 errichtete Kläranlage Zschaitz arbeitet einwandfrei. Und: Die Grenzwerte für das gereinigte Abwasser, das in den Vorfluter eingeleitet wird, werden eingehalten. “Mögliche Geruchsbelästigungen haben keine technische oder bauliche Ursache”, versichert Jakob Reif, Bereichsleiter Abwasser bei Veolia, folgerichtig. .

Um im Sinne der Anwohner dennoch etwas zu bewirken und das Ärgernis in den Griff zu bekommen, wurden zwei chemisch-biologisch arbeitende Abluftfilter eingebaut. In der vergangenen Woche stellten die Veolia-Mitarbeiter eine Verbindung zwischen dem Schaltschrank und dem neuen Abluftgebläse her. Damit ist die Baustelle, die in Corona-Zeiten mit Blick auf die Gesundheit der Beschäftigten ausgesetzt war, nun in absehbarer Zeit beendet. Erste Vorarbeiten waren bereits im Dezember vergangenen Jahres erfolgt. Die Rohrverbindungen sind hergestellt, um die beiden Scheibentauchkörper auf der Kläranlage und das Abwasserpumpwerk jeweils direkt mit den Abluftfiltern zu verbinden.

“Wir wollen mit den separaten Leitungen gewährleisten, dass wir die Filter nach Bedarf einsetzen können”, schildert Martin Lehmann. Die Luft in den Anlagen wird über die Filter angesaugt und dabei von unangenehmen Gerüchen befreit. Der Anlagenbetrieb, ergänzt Jakob Reif, müsse nun in den kommenden Wochen und Monaten zeigen, an welcher Stelle im Prozess der Abwasserreinigung der Bedarf am größten ist. Dort wird dann gezielt Luft abgesaugt und über die installierten Filter geleitet und gereinigt. Ein Prozess, der über die eingebauten Schieber flexibel gehandhabt werden kann.

In den Filtern werden in unterschiedlichen Höhen und Schichten Probenahmestellen eingerichtet. “Auf diese Weise lässt sich feststellen, wann das Filtermaterial gewechselt werden muss, um wieder voll aufnahmefähig zu sein”, erläutert der Veolia-Vorarbeiter in Döbeln. Mindestens zweimal pro Jahr wird das Filtermaterial auf seine freie Restkapazität hin untersucht, um den Austausch des Filtermaterials langfristig planen zu können.

Für die Kosten, die im Zusammenhang mit den neuen Abluftfiltern entstehen, kommt der AZV Döbeln-Jahnatal auf. Er investiert hier rund 50.000 Euro. Was genau die Ursache der Geruchsbelästigungen ist, konnte letztlich nicht abschließend geklärt werden.

Fakt ist, dass das Abwasser aus zwei verschiedenen Richtungen zum Pumpwerk an der Feuerwache läuft und unter Umständen etwas länger in den Kanälen steht, bis es weiter gepumpt wird. Dabei können durch die Bildung von Schwefelwasserstoff als einem natürlichen Prozess unschöne Gerüche vom Abwasser ausgehen. Aber: “Wir sind zuversichtlich, das Problem durch die Abluftfilter in den Griff zu bekommen”, sagt Jakob Reif.“ Maßgeblich ist”, betont auch der AZV-Geschäftsführer Stephan Baillieu, “dass die Kläranlage ihre Aufgabe erfüllt und das Abwasser umweltgerecht und damit den behördlichen Vorgaben entsprechend reinigt.”