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Eine halbe Million Euro für die Blumenstraße

AZV Döbeln-Jahnatal investiert / Sanierung der Schmutz- und Regenwasserkanalisation / Kamerabefahrung zeigte unter anderem Risse / Stadt baut parallel die Straße

Nur eingeschränkt befahrbar ist derzeit die Blumenstraße im Osten der Stadt Döbeln. Hier werden seit März neue Kanäle für die Ableitung von Schmutz- und Regenwasser verlegt. Insgesamt rund 280 Meter. Eine Maßnahme, die sich der Abwasserzweckverband Döbeln-Jahnatal über eine halbe Million Euro kosten lässt. 

„Es gibt hier für den Verband mehrere Gründe, aktiv zu werden“, verdeutlicht Sven Gammisch, der zuständige Projektleiter bei Veolia in Döbeln. Zum einen habe sich die Stadt entschlossen, die Straße grundhaft auszubauen. Sich diesem Vorhaben anzuschließen, ergebe schon deshalb Sinn, weil die Kosten für den Tiefbau nicht von einem Partner alleine zu tragen sind. Zum anderen belaste man die Anwohner nicht doppelt: Erst wird die Straße gebaut und wenig später dann der Kanal; das würde niemand verstehen. 

Stephan Baillieu, der Geschäftsführer des AZV Döbeln-Jahnatal, nennt jedoch den letztlich ausschlaggebenden Punkt für die Investition: „Die Kanäle sind alt und sind damals verlegt worden, als das Wohngebiet entstanden ist. Wir wissen seit einer Kamerabefahrung außerdem, dass sich in der Kanalisation verstärkt und an mehreren Stellen bereits Risse zeigen und Setzungserscheinungen zu registrieren sind. All das zwingt uns zu handeln, weil wir als Verband in der Pflicht sind, die Abwasserentsorgung nicht nur sicher zu organisieren, sondern auch zu gewährleisten, dass die Umwelt durch austretendes Abwasser aus dem Kanal nicht beeinträchtigt wird.“

Schmutz- und Regenwasser werden in dem Wohngebiet in getrennten Kanälen abgeleitet. Das Regenwasser gelangt auf direktem Weg in die Mulde, das Schmutzwasser wird auf der Kläranlage Döbeln-Masten gereinigt. Die Dimension des Regenwassersammlers beträgt zwischen 30 und 50 Zentimeter im Durchmesser, beim Schmutzwasser sind es 20 bis 25 Zentimeter.

Die Kanäle, informiert Sven Gammisch, liegen seit jeher auf dem Grund und Boden der Wohnungsgesellschaft „Fortschritt“ in Döbeln. „Das ändern wir jetzt und verlegen die neuen Kanäle aus dem privaten in den öffentlichen Bereich und zwar in den Straßenbereich.“ Das verbessere unter anderem die Zugänglichkeit bei Störungen. 

Baubeginn war im März in der Einmündung Oberranschützer Straße. Der erste Bauabschnitt reicht bis zur Käthe-Kollwitz-Straße. „Damit wäre der erste Abschnitt geschafft und circa ein Drittel der gesamten Maßnahme erledigt“, informiert Sven Gammisch, der das Projekt im Auftrag des AZV Döbeln-Jahnatal betreut. 

Bis zum Spätherbst, so das Ziel im Bauablauf, sollen die Arbeiter der ADW Ingenieurtiefbau GmbH Liebschützberg die Maßnahme in der Döbelner Blumenstraße abgeschlossen haben. Die Trinkwasserleitungen werden übrigens nicht neu verlegt, weil das Netz vor geraumer Zeit bereits saniert wurde.

Der erste Bauabschnitt bis zur Käthe-Kollwitz-Straße ist bereits abgeschlossen. Nun geht es weiter voran und die Bauarbeiten sollen bis zum Spätherbst beendet sein.