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AZV Döbeln-Jahnatal beschließt neue Abwassergebühren

Neue Kalkulation gibt Sicherheit für vier Jahre / Gestiegene Kosten für Abwasserreinigung werden anteilig weitergegeben

Der Abwasserzweckverband Döbeln-Jahnatal (AZV) hat die Gebühren für die Abwasserentsorgung neu kalkuliert. Das wurde notwendig, weil die zurückliegende Gebührenkalkulationsperiode beginnend ab dem 01.01.2019 am 31.12 2022 endet. Am 28. November 2022 hat die Verbandsversammlung die neuen Gebühren, die ab dem 1. Januar 2023 und bis 2026 gelten, beschlossen.

Die Abwasser-Mengengebühr wird ab 2023 auf 2,24 Euro pro Kubikmeter angehoben. Bei der Grundgebühr für Volleinleiter ist eine Anpassung auf 119,85 Euro pro Wohneinheit und Jahr erforderlich. Die Gebühr für Einleiter von bis zu 999 Kubikmeter Niederschlagswasser beträgt zukünftig 45 Cent pro Kubikmeter.

Für einen 3-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Abwasseranfall von 90 Kubikmetern und einer eingeleiteten Niederschlagsmenge von 80 Kubikmetern bedeutet dies Mehrkosten von 6,83 Euro pro Monat. Im Vergleich zu den übrigen Lebenshaltungskosten und vor allem den Aufwendungen für Gas und Strom sei der Anstieg für die Abwasserkosten aus Sicht des AZV noch vertretbar.

Bei den übrigen Abwassergebühren ergeben sich im gesamten Verbandsgebiet zu Jahresbeginn 2023 ebenfalls Veränderungen. Schmutzwasser-Teileinleiter zahlen ab 2023 1,45 Euro pro Kubikmeter eingeleitetes Schmutzwasser. Beim Fäkalschlamm, der aus Kleinkläranlagen zu entsorgen ist, fallen künftig 15,61 Euro je Kubikmeter an. Die Entsorgung des Fäkalwassers aus abflusslosen Gruben kostet dann 1,98 Euro pro Kubikmeter.

Grund für die Erhöhung sind deutlich steigende Kosten für die Abwasserentsorgung. Alles sei in den vergangenen Monaten teurer geworden. Angefangen bei Baumaterialien, über Betriebsmittel wie Chemikalien, die für die Abwasserreinigung zwingend erforderlich sind, bis hin zu Strom und Kraftstoff. Allein letzterer sei seit dem 1. Quartal 2021 bis zum 4. Quartal 2022 um 61 Prozent gestiegen (Quelle: DEStatis). Dank effizienter Prozesse im Abwasserbetrieb, langfristiger Rahmenverträge für den Einkauf von zum Beispiel Betriebsmitteln und eine vorausschauende Einkaufspolitik konnte der AZV zwar einen erheblichen Teil der Kostenerhöhungen abfangen und musste so nicht die realen Erhöhungen eins zu eins an seine Kunden weitergeben. Eine moderate Erhöhung sei dennoch erforderlich, auch weil zum Beispiel die Zinsen für neue Kredite, mit denen die Investitionen des AZV finanziert werden, deutlich gestiegen sind.

„Wenn wir nicht investieren, können wir die Abwasserbehandlung nicht weiter auf dem heute hohen Niveau sicherstellen, wie das in der Vergangenheit der Fall war und behördlich auch gefordert ist“, sagt Stephan Baillieu, Geschäftsführer des AZV. Geplant und auf der Verbandsversammlung beschlossen hat der AZV für 2023 Investitionen in Höhe von 4.455.000 Euro. So sollen beispielsweise in Döbeln 500 Meter Mischwasserkanal in der Nordstraße/Leipziger Straße bis zur Otto-Johnsen-Straße sowie der Kanal in der Max-Planck-Straße/Eichbergstraße erneuert werden. Weiterhin soll im Verbandsgebiet die Sanierung von fünf Abwasserpumpwerken erfolgen. Die neuen Gebühren gelten für einen Zeitraum von vier Jahren, also bis Ende 2026. Anders als bei Stromkosten, die Jahr für Jahr neu kalkuliert werden, geben die Abwasserkosten den Kunden eine gewisse Planbarkeit.